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Da ich von Freunden, Nachbarn und Bekannten immer wieder nach verschiedenen Dingen zum Thema Telekommunikation und EDV gefragt werde, habe ich im Folgenden die dazu im Laufe der Zeit angesammelten Werke zusammengestellt. Das ganze ist als kurze Übersicht für den (interessierten) Laien gedacht (deshalb keine bzw. wenig technische Details) und erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls jemand irgendwelche Fehler entdeckt bzw. Anmerkungen oder Fragen hat, würde ich mich über eine kurze Rückmeldung per eMail (die Adresse steht im Impressum) oder einen Eintrag im Gästebuch sehr freuen.


Ausgangspunkt ist meist, dass zu dem vorhandenen Telefonanschluss (analog oder ISDN) ein DSL-Anschluss hinzukommt und in diesem Zusammenhang ein lokales Netzwerk (LAN) aufgebaut werden soll.


Als erstes stellen sich meist Fragen rund um Anschlussdosen und Kabel. Der Anschluss der Telekom oder eines anderen Providers (= Anbieter von Telekommunikations-dienstleistungen) ist, jedenfalls seit ein paar Jahren, mit einer TAE-Dose abgeschlossen. Dies ist der Übergabepunkt zu der Verkabelung im Haus bzw. der Wohnung. In dieser TAE-Abschlussdose enden zwei Drähte, die an Pin 1 und 2 angeschlossen sind. Auf diesen beiden Drähten kommt bei einem Telefonanschluss das entsprechende Signal (a/b oder ISDN/UK0) an. Wenn neben dem Telefonanschluss auch ein DSL-Anschluss vorhanden ist, liegt zusätzlich zu dem Telefonsignal auch das ADSL-Singnal auf diesen Adern. An diese TAE-Übergabedose werden, je nach Anwendung (Telefon analog oder ISDN / DSL), die notwendigen Einrichtungen, wie im nebenstehenden Bild dargestellt, angeschlossen.


Der Splitter ist nachrichtentechnisch ein passives Filter, bestehend aus einem Tiefpass für das Telefonsignal (a/b bzw. ISDN, 0,3-120kHz) und ein Hochpass für das DSL-Signal (140-1.100kHz). Er trennt die beiden, an der TAE-Übergabedose auf einem Adernpaar ankommenden Signale voneinander. Die technisch versierten Leser können aus der Skizze Aufbau, Schaltbild und Frequenzgang entnehmen.




Eine Übersicht der in diesem Zusammenhang üblichen Basis-Konstellationen ist in dem Bild oben rechts dargestellt. Details dazu und wie was zusammen geschaltet werden muss ist in den Unterlagen der Geräte meist sehr gut beschrieben Die dafür notwendigen Kabel sind fast immer bei den Geräten dabei.


Anstelle der oben dargestellten Basis-Konstellationen kann an dem LAN-Port des DSL-Modems auch ein Router als Ausgangspunkt für ein lokales Netzwerk angeschaltet werden (siehe *1). Im Fall eines ISDN-Anschlusses kann an einen ISDN-Port des NTBA (es sind 2 vorhanden) auch eine Telefonanlage (TK-Anlage) angeschlossen werden (siehe *2) Das ist prinzipiell auch bei einem analogen Telefonanschluss (a/b) möglich, ist jedoch nicht sinnvoll. Beispiele für ein LAN und eine TK-Anlage sind in der nachfolgenden Skizze dargestellt:




Problematisch wird es, wenn die Geräte nicht alle in der Nähe der TAE-Übergabedose stehen und somit die mitgelieferten Kabel zu kurz sind und / oder die vorhandenen Kabel im Haus genutzt werden sollen. In diesem Fall ist man gezwungen die Anschlusskabel zu verlängern. Der einfachste Weg ist längere Kabel zu kaufen. Wenn die Verkabelung im Haus genutzt werden soll, muss man die Anschlüsse über die Kabel im Haus verlängern. Die Kabel enden in einer Anschlussdose in dem entsprechenden Raum. Dort werden die Geräte dann wieder mit fertigen Kabeln an diese Anschlussdose angeschlossen.


Anschlussdosen und Stecker:

Die gängigsten Anschlussdosen sind die TAE-Dose und die RJ45-Dose. Deren Belegung für die unterschiedlichen Signale geht aus der folgenden Tabelle hervor.





An der TAE-Dose wird heute fast ausschließlich Pin 1 und 2 für das analoge Tel.-Signal (a/b) genutzt. Die anderen Anschlüsse (W und E auf Pin 3 und 4 sowie a' und b') waren früher z.B. für die Anschaltung externer “Wecker“, im Post-Deutsch auch als "Ton-Zweitruf" bezeichnet und diverser Umschaltungen vorgesehen. Diese haben heute allerdings kaum noch eine Bedeutung, zumal neuere Telefone die dafür im Telefon notwendige Schaltung nicht mehr unterstützen.



Neben den elektrischen Anschlüssen verfügt der TAE-Stecker über eine mechanische Codierung. Diese unterscheidet Fernsprecher (F), das ist ein Telefon und Nicht-Fernsprecher (N), das ist z.B. ein Fax oder ein Modem. Die Codierung ist durch kleine Stege an dem Stecker realisiert. Da der TAE-Stecker heute fast ausschließlich die Anschlüsse a/b (Pin 1 und 2) benutzt, kann man die Codierungs-Stege mit einem Messer entfernen, sodass die Stecker in F- und N-codierte TAE-Dosen passen.


Auf die unterschiedlichen Kabeltypen (CAT 5/6/7 usw.), deren technischen Eigenschaften und Bezeichnungen gehe ich hier nicht weiter ein, da man meist die vorhandenen Kabel nutzt (nutzen muss) und diese in fast allen Fällen ausreichend sind.


Um die Verkabelung für die jeweilige Verbindung herzustellen muss man zunächst anhand der obigen Bilder den benötigten Verbindungstyp heraus suchen. Die  Drähte müssen dann entsprechend dem Verbindungstyp und der verwendeten Anschlussdose aus der Tabelle entnommen werden und wie im Folgenden beschrieben verbunden werden.


Analoges Telefon (a/b):

Das Signal liegt (symmetrisch) auf zwei Drähten, mit denen eine Verbindung zwischen der TAE-Dose zu dem Telefon hergestellt werden muss. Die Drähte können dabei auf Grund der Symmetrie des Signals auch vertauscht werden. Es besteht die Möglichkeit mehrere Telefone parallel an einen Anschluss zu schalten. Die Telefone klingeln dann alle gleichzeitig wenn ein Anruf eingeht und ein Telefonat kann von allen so angeschlossenen Telefonen mitgehört werden.


ISDN-Telefon (S0):

Das ISDN-Signal benötigt 4 Drähte (2 für Senden (TX) und 2 für Empfangen (RX)), welche das ISDN-Telefon mit dem Anschluss verbinden. Die Drähte für RX und TX dürfen nicht untereinander vertauscht werden.


Mit dem ISDN-Signal kann auch eine Bus-Struktur aufgebaut werden, an die bis zu 12 ISDN-Telefone angeschlossen werden können. Der ISDN-Bus muss mit zwei Widerständen (je 100 Ohm für RX und TX) abgeschlossen werden um Reflexionen zu vermeiden.

Bei der Verwendung einer TK-Anlage wird die Verkabelung jedoch meist sternförmig von der TK-Anlage zu den einzelnen Telefonen ausgeführt.


LAN-Verkabelung (10/100/1000BT):

Das 10/100BT (LAN) Signal nutzt 4 Drähte (2 Pärchen, eins zum Senden (TX), eins zum Empfangen (RX)). Die Verbindungen müssen eins zu eins hergestellt werden.

Neben 10/100BT ist inzwischen auch 1000BT (Gigabit Ethernet) recht verbreitet. Für dies werden alle 8 Drähte (4 Pärchen) des RJ45-Steckers genutzt. Auch hierbei müssen die Verbindungen eins zu eins hergestellt werden. Für 1000BT ist in jedem Fall ein geeignetes Kabel (CAT 6) erforderlich, weshalb dies meistens nicht über ein vorhandenes Telefon-Kabel realisierbar ist.

Für die Belegung eines RJ45 Steckers mit 1000BT gibt es zwei Empfehlungen, EIA/TIA T568A und T568B. Dies unterscheiden sich lediglich dadurch, dass dass orange und grüne Adernpaar vertauscht ist.


Verteiler:

In einem Haus sind oft in mehreren Zimmern Anschlussdosen für Telefone vorhanden. Die zugehörigen Kabel enden meist in einem Raum (z.B. dem Keller). Bei einer solchen Konstellation ist es sinnvoll in dem zentralen Raum (Keller) einen Verteiler aufzubauen. Dieser kann für 10/100BT z.B. aus einer Lötleiste bestehen, auf der alle Drähte aus allen Kabeln, die aus den einzelnen Zimmern kommen, aufgelötet werden. Die Kabel zu den Geräten werden ebenfalls auf diesen Verteiler aufgelötet. Die Verbindungen zwischen den Kabeln von den Geräten und denen aus den Räumen werden mittels Verbindungskabeln hergestellt. Dies hat den Vorteil, dass man bei Änderungen nur die Verbindungskabel auf dem Verteiler umlöten muss.

Für 1000BT ist ein RJ45-Verteiler notwendig, da neben den einzelnen Drähten auch die Abschirmung erforderlich ist. Auch hinsichtlich der Flexibilität ist ein solcher Verteiler deutlich einfacher.


Beispiel:

Die folgende Skizze zeigt einen älteren Aufbau. Die schwarzen Doppelstriche in der Skizze sollen den Verteiler darstellen. Bei den verwendeten RJ45-Dosen in den einzelnen Räumen handelt es sich um Dosen mit zwei Anschlüssen (Buchsen). Ein Anschluss wird für die 100BT (LAN) Verbindung genutzt, der andere für das analoge Telefon-Signal (a/b). Alle Drähte der Kabel aus den Räumen sind auf den Verteiler im Keller aufgelötet, ebenso die des NTBA, der TK-Anlage und die LAN-Ports des Routers. Die anderen Verbindungen (TAE-Dose - Splitter - DSL-Modem - Router) sind mit Hilfe der mitgelieferten Kabel ausgeführt. Das Bild zeigt die einzelnen Geräte und den Verteiler im Keller.




Konfiguration der Geräte:

Auf Angaben zu den softwaretechnischen Einstellungen an den einzelnen Geräten gehe ich nicht ein, da diese je nach Gerät unterschiedlich vorgenommen werden müssen. Die Beschreibungen der Geräte enthalten alle notwendigen Angaben und die meisten Leute kennen ja jemanden, der sich in Sachen TK oder EDV ein wenig auskennt. Es sei nur angemerkt, dass man ein WLAN auf jeden Fall verschlüsseln sollte.


Nov. 2006 / Jul. 2008 / Apr. 2012